Freitag, 30. Mai 2025, 22.00 Uhr
StuStaCulum-2025-Atrium (StuStaCulum 2025)
Stil: Live Electronica
Sparte: Musik: Musikgruppe
Ein Beat wie ein Pulsschlag. Ein Glockenspiel. Synthesizer-Sounds, die harmonisch, fast tastend
beginnen, langsam dunkler werden, leise dröhnen, den Puls behutsam hochtreiben, während immer
wieder wunderschöne Stimmen durch den Track wehen. „Fir“, das Titelstück des Debütalbums von
KIDSØ, zieht einen auf fast magische Weise in einen Sound, den man zugleich hören und fühlen will.
Er ist das, was man vielleicht am besten als tanzbare Melancholie bezeichnen könnte. Oder, wie
Moritz Graßinger (Analog-Synths, Piano, Percussions) und Martin Schneider (Schlagzeug, e-
Percussions, Videoinstallation), manchmal lächelnd sagen: „elektronische Musik für Menschen, die
sonst nicht so oft elektronische Musik hören“.
Beides trifft die Sache irgendwie. Und irgendwie auch nicht, oder nur ungenügend. Denn was die
beiden als KIDSØ produzieren, lässt sich kaum in Stilschubladen quetschen oder von wohlklingenden
Adjektiven niederringen. Es ist elektronische Musik im Kern, das schon. Aber nicht die Finger-in-die-
Luft-lass-uns-im-Berghain-aneinander-reiben-Elektronik, sondern eher das, was ein Jon Hopkins
produziert, wenn er die richtigen Pilze gegessen hat. Mit dem Unterschied, dass KIDSØ diesen Sound
überwiegend analog und organisch einspielen.
KIDSØ-Songs haben außerdem diesen besondere, außerweltlichen, melancholischen Vibe, den zum
Beispiel viele Mixe der grandiosen „Late Night Tales“-Reihe in sich tragen, oder die elektronisch
verzierten Stücke eines Ólafur Arnalds. Und trotzdem können Moritz und Martin ihre sehnsüchtigen
Kompositionen live auf durch und durch tanzbar und euphorisch drehen, als wären sie für die Blaue
Stunde einer Clubnacht geschrieben worden.